Contrast
1. Januar 2021

Status Quo aller bisherigen operativen Maßnahmen

Ein Überblick über nachhaltiges Handeln im Studentenwerk - von der Mensa bis hin zu unseren Wohnheimen

Heute schon an morgen denken

Wir sind dabei, nach und nach in unserer Verwaltung immer mehr Prozesse zu digitalisieren und wann immer möglich ressourcensparend zu agieren. So arbeitet die Personalabteilung zum Beispiel mit einer digitalen Personalakte. Unsere Server wurden bereits vor einiger Zeit komplett virtualisiert, so dass nur noch zwei physikalische Server laufen müssen. Das spart Strom, führt zu geringerer Hitzeentwicklung und dadurch zu deutlich weniger „Arbeit“ für die Klimaanlagen im Server-Raum.

Grundsätzlich nutzen wir Arbeitsmittel wie Server, PCs, Telefone und Hardware im Allgemeinen so lange wie dies sinnvoll und möglich ist. Bei unserem kürzlich durchgeführten Druckeroutsourcing haben wir die gebrauchten Geräte nicht etwa verschrottet, sondern in die Weiterverwertung gegeben. Unsere neuen Drucker sind mit einem Überwachungssystem ausgestattet, das meldet, wie wir durch einfache Konfigurationen den Stromverbrauch senken können.

Gemeinsame Laufwerke verschiedener Abteilungen führen außerdem dazu, dass insgesamt weniger Dokumente ausgedruckt werden müssen. Und dass wir Licht und Heizung ausschalten, wenn wir unsere Büros verlassen, ist für uns selbstverständlich!

Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren unmittelbar von unserer nachhaltigen Denk- und Herangehensweise: Wer möchte, erhält von uns kostenlos ein JobTicket mit Mitnahmeregelung für das RMV-Gebiet. Damit kann das Auto nicht nur für den Weg zur Arbeit und wieder nach Hause, sondern auch in der Freizeit häufiger mal stehen bleiben – und das gleich für die ganze Familie. Das entlastet den Verkehr in den Städten, die angespannte Parkplatzsituation rund um einige unserer Einrichtungen und letztendlich auch den Geldbeutel unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Nachhaltiges Bauen und Wohnen

Auch beim Thema studentisches Wohnen haben Ressourcenschonung und Langlebigkeit der Materialien für uns einen sehr hohen Stellenwert. Nachhaltiges Bauen beginnt bereits mit der Ausnutzung der zu bebauenden Flächen. Wir legen die studentischen Zimmer mit einer optimalen Flächenaufteilung an, um dabei die bestmögliche Raumnutzung zu erreichen. Bei Neubauten und Renovierungen setzen wir gleichermaßen auf hochwertige Materialien, Möbel und Einrichtungsgegenstände, die langlebig sind. Als Lichtquellen kommen energiesparende LED-Leuchtmittel zum Einsatz. Neben einer optimalen Dämmung und gutem Wärmeschutz, setzen wir für die warmen vier Wände unserer Studierenden von Energieträgern über Fernwärme und Pelletheizungen bis zur Nutzung von BHKW- und Wärmekopplungsanlagen auf verschiedene Heizanlagen und -techniken. Wo immer möglich, sorgen elektronisch gesteuerte Entlüftungsanlagen für gute Luft und ein optimales Raumklima. Selbstverständlich führen wir regelmäßige Wartungen der Anlagen durch und schulen unser Service- und Bedienpersonal entsprechend, damit auf lange Sicht alles funktionsfähig ist und bleibt.

Neubauten werden möglichst so geplant, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern gut erreichbar sind. Wir statten unsere Wohnheime außerdem mit  ausreichend Stellplätzen für Fahrräder aus.

Bei jeder Bau- und Renovierungsmaßnahme ist uns daran gelegen, dass Abfallaufkommen so minimal wie möglich zu halten – und wenn doch Müll anfällt, wird dieser natürlich fach- und umweltgerecht entsorgt.

Mehrfach statt einfach

Dinge, die sich mehrfach verwenden lassen, sind gut für unsere Umwelt. So haben wir bereits vor über 10 Jahren als eines der ersten Studentenwerke in Deutschland ein geschlossenes Pfandsystem für unsere Mehrweg-Porzellan-Becher und Heißgetränkegläser eingeführt. Um den Verbrauch von Wegwerf-Kaffeebechern kontinuierlich zu reduzieren, bieten wir unseren Gästen seit 2018 zudem die Möglichkeit, Mehrweg-Kaffeebecher mit Deckel zum Selbstkostenpreis von 3,99 Euro für Heißgetränke to go bei uns zu erwerben. Wer doch einen Wegwerf-Kaffeebecher haben möchte, zahlt dafür eine Gebühr und Pfand.

Wann immer möglich, bieten wir in unseren Mensen, Cafeterien und Kaffeebars Getränke in Mehrweg-Glasflaschen zum Verkauf an. Von Wasser und Saftschorlen verkaufen wir sehr große Mengen, die natürlich auch transportiert werden müssen ­– sowohl durch unsere Lieferanten zu uns, als auch durch uns vor Ort in den Einrichtungen. Um die körperliche Belastung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei so gering wie möglich zu halten, setzen wir hier mehrheitlich auf PET-Mehrwegflaschen. In unseren Mensen in Gießen und Friedberg bieten wir unseren Gästen seit einiger Zeit auch die Möglichkeit, ihren Durst kostenlos und ohne extra Trinkbehälter mit Hilfe eines Wasserspenders zu stillen.

Gutes gut eingepackt

Unsere studentischen Gäste wünschen sich immer wieder auch Essen zum Mitnehmen.

Um dem gerecht zu werden, müssen wir teilweise auf Einwegprodukte zurückgreifen – so zum Beispiel bei Salaten to go und in unserem Foodtrailer 5 DAYS A WEEK in Fulda. Damit in diesen Fällen die Umweltbelastung so gering wie möglich bleibt, greifen wir auf Verpackungslösungen und Besteck aus PLA, C-PLA, Holz, Papier und bereits recycelten Materialien zurück. PLA und C-PLA sind Bio-Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (oftmals Maisstärke) und komplett industriell kompostier- und biologisch abbaubar. Die Deckel der Salatschüsseln bestehen aus recyceltem PET. Aus unserer Sicht sind diese Verpackungen die derzeit besten auf dem Markt, da sie gleichzeitig sowohl recyclingfähig als auch stabil und hitzebeständig genug sind, damit sich niemand beim Essen verbrennt und nichts durchweicht.

Zertifizierung für Fisch und Fleisch

Der von uns angebotene Fisch stammt überwiegend aus nachhaltigem Fischfang und ist MSC (= Marine Stewardship Council) zertifiziert. Das MSC-Siegel steht für Fisch aus einer nachhaltig arbeitenden Fischerei, die nach dem Umweltstandard des MSC zertifiziert wurde. Nachhaltig bedeutet nach MSC unter anderem, dass Fischbestände geschützt, Ökosysteme und wertvolle Lebensräume erhalten und ein effektives Fischereimanagement betrieben werden.

Und auch bei Fleisch sind wir uns unserer Verantwortung bewusst: Unsere Mensen und unser gesamtes frisches Rind-, Schweine- und Wildfleisch ist nach den Kriterien der Qualitätsmarke „Geprüfte Qualität - Hessen“ (GQH) zertifiziert und stammt aus dem Odenwald und aus der Rhön. Damit sind sowohl wir als auch unsere Lieferanten und die Landwirte, die diese beliefern, an strenge Richtlinien gebunden. Unter anderem die Haltung der Tiere sowie die Einhaltung kurzer Transportwege werden regelmäßig von einer neutralen Kontrollstelle überprüft. Eine lückenlose Dokumentation sorgt für die Nachweisbarkeit der regionalen Herkunft der Tiere.

Bio und Fairtrade

Im Sortiment unserer gastronomischen Einrichtungen finden sich neben Bio- auch einige Fairtrade-Produkte: So bieten wir zum Beispiel in allen Einrichtungen Fairtrade-Kaffee, -Tee und -Schokoriegel sowie die LEMONAID+ Bio-Limonade mit Zutaten aus fairem Handel an. Unser Ziel ist es, damit einen Beitrag zur wirtschaftlichen und sozialen Unterstützung der Arbeiter und Produzenten in den Anbaugebieten zu leisten. In unserem Foodtrailer 5 DAYS A WEEK in Fulda erhalten Gäste Viva con Agua-Mineralwasser, sowie Bio-Limonaden, -Schorlen und die Fairtrade-Cola des Berliner Labels Proviant. Mit dem Verkauf von Viva con Agua werden Projekte und Organisationen unterstützt, die sich für den weltweiten menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzen. Die Proviant-Getränke enthalten ausschließlich Zutaten in hochwertiger Bio-Qualität und werden in Deutschland hergestellt.

Bereits seit Ende 2007 verfügt unsere Mensa Hochschule Fulda über eine Bio-Zertifizierung. Biologisch erzeugte Lebensmittel dürfen dort seither mit Zertifikat ausgezeichnet werden. Der Begriff „Bio-Lebensmittel“ ist europäisch geschützt und unterliegt bestimmten gesetzlichen Auflagen: Die Lebensmittel dürfen nicht gentechnisch verändert sein, müssen aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen und werden frei von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, Kunstdüngern oder Klärschlamm angebaut.

Alle Sorten unserer Brötchen und alle Laugenbackwaren, sowie Kartoffeln in Bio-Qualität beziehen wir ausschließlich aus der Bäckerei und dem angegliederten Gut der St. Antonius gGmbH in Fulda. Diese Stiftung unterstützt und fördert Menschen mit Behinderung.

Regional und saisonal

Im Sinne nachhaltigen Handelns beziehen wir außerdem viele weitere Produkte aus der Region, beispielsweise Rhönsprudel oder auch Kartoffeln in GQH-Qualität von einem südhessischen Lieferanten. Bei der Erstellung unserer Speisepläne richten wir uns nach saisonalen Angeboten und achten darauf, Lieferwege möglichst kurz zu halten. So gibt es immer mittwochs in unseren Mensen ein typisches regionales Gericht und über das Jahr verteilt verschiedene kulinarische Themenwochen (z.B. Spargelwochen usw.), in denen regionale saisonale Zutaten in den Fokus rücken.

Wohin mit den Resten?

Wir wollen Lebensmittelverschwendung so gut es geht vermeiden. Deshalb findet die Produktion unserer angebotenen Gerichte immer chargenweise, also nach und nach entsprechend des aktuellen Besucherzustroms, statt. Lebensmittel, die bereits für die Produktion vorbereitet aber dann doch nicht nachgefragt wurden, können so am Folgetag frisch zubereitet und angeboten werden. Für alle unsere Gäste, die ihr Mittagessen in der Mensa nicht ganz schaffen und sich die restliche Portion gerne mit nach Hause nehmen möchten, haben wir vor einiger Zeit eine Idee von Studierenden aufgegriffen und Pfand-Lunchboxen zum Mitnehmen eingeführt. Diese gibt es für 1 Euro Pfand an unseren Kassen - sowohl in den Mensen, als auch in unseren Cafeterien mit Warmverpflegung.

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