Auf Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention haben die hessischen Studierendenwerke gemeinsam in einem breit angelegten Prozess einen Aktionsplan erstellt, dessen Ziele und Maßnahmen sich darauf ausrichten, chancengerechte Zugangs- und Studienbedingungen für Studierende mit Beeinträchtigungen zu ermöglichen. Der im Januar 2020 vorgestellte Aktionsplan definiert Handlungsfelder, in denen das Thema Inklusion in den Studierendenwerken besonders beleuchtet und vorangetrieben werden soll. Sie können ihn über unten stehenden Link herunterladen.
Aktionsplan der hessischen Studierendenwerke (3.16 MB) |
Trotz bereits vielfältiger Anstrengungen kann der vorliegende Aktionsplan lediglich den Ausgangspunkt der Tätigkeit der Studierendenwerke auf dem Weg in ein vollständig inklusives und diskriminierungsfreies Studium darstellen. Er wird daher fortlaufend evaluiert, fortgeschrieben und angepasst. Eine erste Evaluierung ist für das Jahr 2024 vorgesehen.
Auf Basis der gemeinsam definierten Handlungsfelder und deren Oberziele, denen sich alle fünf Studierendenwerke im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgabenerfüllung und gesellschaftlichen Verantwortung verpflichtet fühlen, hat das Studierendenwerk Gießen einen eigenen Aktionsplan erstellt. Die dort aufgeführten konkreten Maßnahmen sollen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dabei helfen, die operativen Ziele in den kommenden Jahren Schritt für Schritt zu erreichen. Da wir uns für eine diskriminierungsfreie Studienzeit einsetzen wollen, behandeln wir nicht nur Aspekte von Behinderung und chronischer Erkrankung, sondern nehmen auch andere Aspekte in den Fokus, wie z.B. die Frage nach genderneutraler Kommunikation.
Die Meinung von zwei unserer Studierenden zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind:
„Das Mensapersonal ist überall wo ich gegessen habe hilfsbereit und kompetent. Sie helfen bei der Speiseauswahl, der Suche eines freien Platzes und helfen beim Tragen des Tabletts mit großer Ruhe. Das Preisleistungsverhältnis ist gut.“
Simone, Lehramt, 12. Semester, Körperbehinderung
„Ich war in Bezug auf meine spezielle Beeinträchtigung bereits öfters in der Sozialberatung des Studierendenwerks. Ich kann nur bestätigen, dass die Mitarbeiterinnen immer ein offenes Ohr für meine Anliegen hatten, alle Möglichkeiten mit mir durchgegangen sind und sich auch persönlich für mich eingesetzt haben.“
Wonjae, Theologie, 3. Semester, Neurologische Erkrankung
Im Jahr 2019 hat sich das Studierendenwerk Gießen zusammen mit den anderen hessischen Studierendenwerken auf den Weg gemacht, die UN-Behindertenrechtskonvention in konkrete, lokal umsetzbare Aktionspläne zu „übersetzen“. Obwohl dann im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie auftrat und etliche Maßnahmen aufgrund der Schließung von Einrichtungen, Kurzarbeit und anderer Einschränkungen nicht umsetzbar waren, haben wir unsere Ziele nicht aus den Augen verloren und an der Umsetzung soweit wie möglich weitergearbeitet.
Der Fortschritt der Maßnahmen wird hier in regelmäßigen Abständen dokumentiert und aktualisiert.
Ausgangssituation in Gießen
Das Angebot des Studierendenwerks Gießen steht allen Studierenden der Hochschulen in Gießen, Fulda, Friedberg und Wetzlar offen. Eine besondere Aufgabe ist es, jene Studierende zu unterstützen, die sich auf Grund ihrer sozialen Herkunft oder ihrer persönlichen oder gesundheitlichen Situation nicht voll auf ihr Studium konzentrieren können. Ein wichtiges Ziel ist, dass alle die gleichen Chancen haben ein Studium zu beginnen und es erfolgreich abzuschließen. Um aktiv Studierende und die Öffentlichkeit zu diesem Thema zu sensibilisieren sind folgende Maßnahmen geplant und/oder bereits umgesetzt:
Ausgangssituation in Gießen
Die Gebäudesituation des Studierendenwerks Gießen ist vielfältig. Neben dem eigenen Gebäudebestand gibt es überlassene Gebäude vom Land Hessen sowie angemietete Wohnheime. Die gesetzliche Anforderung der baulichen Barrierefreiheit ist Grundvoraussetzung für die Nutzung von Gebäuden durch das Studierendenwerk.
Die Barrierefreiheit wird bei neuen Gebäuden in der Planungsphase berücksichtigt. Bei den älteren Gebäuden, die nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen entsprechen, sind folgende Maßnahmen vorgesehen:
Ausgangssituation in Gießen
Das Studierendenwerk Gießen informiert durch verschiedene Kanäle/Instrumente: Pressemitteilungen, eigene Website, auf Instagram, Twitter, YouToube und Facebook, über Monitore in Mensen & Cafeterien, durch Flyer zu verschiedenen Themen, mit Plakaten und Aufstellern in Mensen, Cafeterien, Wohnheimen, Kitas und im Verwaltungsgebäude.
Unabhängig von Gesetzen und Verordnungen haben wir die neue Website so beauftragt, dass sie allen Usern so barrierefrei wie möglich zugänglich ist.
In diesem Handlungsfeld sollen folgende Ziele verfolgt werden:
Ausgangssituation in Gießen
Im Studierendenwerk Gießen arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt miteinander. Menschen mit Behinderung werden über das gesetzlich vorgeschriebene Maß beschäftigt. In Rückkehr- und betrieblichen Eingliederungs-gesprächen wird festgestellt, ob durch die Gestaltung des Arbeitsplatzes bzw. der Arbeitsumgebung Verbesserungen geschaffen werden können. Regelmäßige Arbeitsschutz- und Arbeitssicherheitsbegehungen gehören zum Standard. Weitere Maßnahmen sollen umgesetzt werden:
Ausgangssituation in Gießen
Die Sozialberatung des Studierendenwerks Gießen bietet von Montag bis Freitag u.a. eine Beratung für Studierende mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung. Sie arbeitet aktiv mit den Vertretungen der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Technischen Hochschule Mittelhessen und des AStAs der JLU in der Gießener AG „Barrierefreies Studieren“ zusammen, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Angebote zum Thema Studieren mit Behinderung stets zu verbessern.
Ausgangssituation in Gießen
Das Studierendenwerk Gießen betreibt an den drei Hochschulstandorten Gießen, Fulda und Friedberg Wohnheime mit 3.472 Plätzen. Studierende können in Einzelzimmern, Einzel- und Doppelapartments sowie Dreizimmerwohnungen wohnen. An allen Standorten stehen behinderten Studierenden fachgerecht eingerichtete Apartments zur Verfügung. Viele Wohnheime sind mit einem Fahrstuhl ausgestattet, einige wurden bereits nachgerüstet. Eine Übersicht über alle behindertenfreundlichen Ausstattungsmerkmale wurde neben weiteren Maßnahmen umgesetzt.
Ausgangssituation in Gießen
Das Studierendenwerk Gießen betreibt an den vier Hochschulstandorten Gießen, Friedberg, Fulda und Wetzlar Mensen, Cafeterien und Kaffeebars sowie Automaten zur Selbstverpflegung. Während der Mittags- und Abendmensa finden Sie bei uns verschiedene fleisch- und fischhaltige sowie vegetarische oder vegane Angebote im Speiseplan. Wir legen großen Wert auf Service, Kundenfreundlichkeit und Qualität und servieren viele Gerichte aus eigener Herstellung mit z. B. frischem Schweine-, Rind- und Wildfleisch sowie Kartoffeln aus regionaler Herkunft. Selbstverständlich sind transparente Informationen über Allergene und Zusatzstoffe. Wickeltische, Kinderhochstühle, Spielecken und Mikrowellen zum Erwärmen von Babykost gehören auch in fast allen Mensen zum Angebot. Der Abbau von Barrieren in den unterschiedlichen Gebäuden wird ein Schwerpunkt in der Hochschulgastronomie sein.
Ausgangssituation in Gießen
Das Studierendenwerk leistet hoheitliche Aufgaben im Bereich der Studienfinanzierung. Eine gesicherte Finanzierung bildet die Grundlage für ein erfolgreiches Studium. Ziel des BAföG ist es, allen jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, unabhängig von ihrer sozialen, wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Situation eine Ausbildung zu absolvieren, die ihren Fähigkeiten und Interessen entspricht. Da die Förderungsmöglichkeiten sehr von den persönlichen Voraussetzungen abhängig sind, gibt es vom montags, mittwochs und freitags von 10.00 bis 14.00 Uhr, persönliche Unterstützung bei der Antragstellung.
Ausgangssituation in Gießen
Zwei Kitas mit insgesamt 40 Plätzen für Kinder im Alter von 10 Monaten bis drei Jahren betreibt das Studierendenwerk Gießen. 35 Plätze werden ausschließlich an Kinder von Studierenden vergeben. Ein wichtiger Baustein des pädagogischen Konzeptes ist die optimale, nachhaltige und individuelle Förderung jedes Kindes, unabhängig der Herkunft, des Geschlechts oder der Einschränkung. Denn Vielfalt bedeutet mehr Leben.
Ausgangssituation in Gießen
Das Studierendenwerk Gießen betreibt in Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen ein interkulturelles Begegnungszentrum „Lokal International“, das schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Alle Studierenden haben ein Leben neben dem Studium und auch hier gilt es, eine Teilnahme unabhängig der Herkunft, des Geschlechts oder der Einschränkung möglich zu machen. Dies ist das Ziel in Handlungsfeld 10.
Telefonische Erreichbarkeit:
Montag - Donnerstag: 9.00 - 15.00 Uhr
Freitag: 9.00 - 14.30 Uhr
Offene Sprechzeiten:
(keine Terminvereinbarung erforderlich)
Montag | Mittwoch | Freitag: 10.00 – 14.00 Uhr
Sie haben außerdem die Möglichkeit, eine Videoberatung oder einen Termin außerhalb der offenen Sprechzeiten zu vereinbaren.
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Sie haben außerdem die Möglichkeit, eine Videoberatung oder einen Termin außerhalb der offenen Sprechzeiten zu vereinbaren.