Contrast
7. November 2022

Modern, zentral, bezahlbar – Studentenwerk schafft 23 neue Wohnheimplätze für Studierende

Staatssekretärin Asar spricht Grußwort bei feierlicher Einweihung des Studierendenwohnheims Friedrichstraße in Gießen 

Das Studentenwerk Gießen hat am Montag, den 7. November 2022 in Anwesenheit von Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Einweihung des Studierendenwohnheims Friedrichstraße in Gießen gefeiert. Der innenstadtnah gelegene dreigeschossige Neubau mit ausgebautem Dachgeschoss bietet Platz für insgesamt 23 Studierende. Im Erdgeschoss entstanden zwei Einzelapartments für Studierende mit Handicap, in den anderen Geschossen befinden sich vier 4er- und eine 5er-WG. Alle Plätze sind mit einem eigenen Sanitärbereich ausgestattet. Die Wohngemeinschaften nutzen jeweils eine Gemeinschaftsküche, die Einzelapartments verfügen über eigene Küchen. Die WG-Zimmer sind zwischen 20 und 23 m2 groß, die Einzelapartments 32 und 41 m2. Die Warmmiete inkl. Internet beträgt 368 bzw. 398 Euro im Monat. Pünktlich zum Start des Wintersemesters 2022/23 sind die ersten Studierenden hier eingezogen.

Ralf Stobbe, Geschäftsführer des Studentenwerks Gießen, dankte in seiner Begrüßung Staatssekretärin Asar explizit für die Unterstützung bei diesem Bauvorhaben, das durch die Übertragung der Liegenschaft im Erbbaurecht durch das Land Hessen erst möglich geworden war. Auch bei den Kosten für das Bauvorhaben in Höhe von insgesamt 2,2 Millionen Euro erhielt das Studentenwerk Unterstützung: Aus dem Wohnraumförderprogramm des Landes Hessen kommen knapp 789.00 Euro in Form eines Förderdarlehens und knapp 316.000 Euro als Zuschuss. Die restliche Summe finanziert das Studentenwerk Gießen. „Das Studierendenwohnheim Friedrichstraße ist ein weiterer kleiner Baustein in einem Puzzle, das wir gemeinsam vervollständigen müssen“, so Stobbe eingangs. „Es ist ein existenzielles Bedürfnis von Studierenden, am Hochschulstandort auch zu leben. Von unserem gemeinsamen hessischen Ziel, mindestens 10 Prozent der Studierenden an ihrem jeweiligen Hochschulort einen Wohnheimplatz anbieten zu können, sind wir jedoch noch weit entfernt. Die Studierendenwerke brauchen eine auskömmliche staatliche Förderung, um weiteren dringend benötigten studentischen Wohnraum schaffen zu können – nicht zuletzt aufgrund der immensen Kostensteigerungen im Bausektor.“

Stobbe verband seine Begrüßung auch mit dem Appell, den Bestand an Wohnheimplätzen unbedingt zu erhalten: Erforderlich werdende Sanierungsmaßnahmen müssten gut ausfinanziert werden.

Staatssekretärin Ayse Asar betonte: „Unseren Studierenden wird derzeit viel abverlangt. Die Auswirkungen des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine treiben die Preise nach oben und die Energiekrise sorgt für große Unsicherheit bei den Studierenden, wie sie sich ihre Lebenshaltungskosten leisten sollen. Das neue Studierendenwohnheim in der Friedrichstraße mag da wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirken. Das ist es aber keinesfalls. Hier finden Studierende mit unterschiedlichen Bedürfnissen ein Zuhause – und eine Gemeinschaft, die mit 23 Wohnplätzen familiär und persönlich ist. Für den Neubau hat das Land Hessen rund 1,1 Millionen Euro sowie das Grundstück unentgeltlich im Wege des Erbbaurechtes bereitgestellt. Denn: Studierende brauchen gerechte Chancen und geeignete Bedingungen, um ihr Potenzial entfalten zu können. Dann können sie ihren Beitrag dazu leisten, dass wir als Gesellschaft die großen Herausforderungen bewältigen, vor denen wir stehen. Die Landesregierung arbeitet weiterhin an den notwendigen längerfristigen Lösungen dafür, den klugen Köpfen von heute und morgen die bestmöglichen Bedingungen zum Abschluss ihres Studiums auch durch bezahlbaren, guten Wohnraum zu schaffen.

Begingen zusammen mit dem Studentenwerk die feierliche Einweihung des neuen Wohnheims „Friedrichstraße“ (vorne v.l.n.r.): Felix Feldmann (Architekt), Ralf Stobbe (Geschäftsführer Studentenwerk Gießen), Susanne Kraus (Kanzlerin Justus-Liebig-Universität Gießen), Sebastian Weismann (Allgemeiner Studierendenausschuss Justus-Liebig-Universität Gießen), Frank Steinraths und Dr. Matthias Büger (Mitglieder des Hessischen Landtags), Ayse Asar (Staatssekretärin Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst), Katrin Schleenbecker (Mitglied des Hessischen Landtags), Prof. Dr. Rolf-Dieter Postleb (Präsident Deutsches Studierendenwerk), Prof. Dr. Matthias Willems (Präsident Technische Hochschule Mittelhessen), Nina Heidt-Sommer (Mitglied des Hessischen Landtags), Frank-Tilo Becher (Oberbürgermeister Stadt Gießen).

Frank-Tilo Becher, Oberbürgermeister der Stadt Gießen, würdigte in seinem Grußwort, dass mit dem neuen Wohnheim neben der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auch die Integration ins Stadtbild gelungen ist. „Das neue Studierendenwohnheim ist ein Beitrag zu unserem gemeinsamen Ziel, in unserer stetig wachsenden Stadt zusätzlichen und auch bezahlbaren Wohnraum entstehen zu lassen. Mit seiner Architektur fügt sich das nun fertiggestellte Wohnheim passend in die Friedrichstraße ein. In zentraler Lage wird es vielen Generationen von Studierenden Unterkunft für die Dauer ihres Studiums geben. Dafür danke ich dem Studentenwerk, das mit dem Projekt ‚Westside‘ bereits das nächste Wohnheim im Bau hat.“

Auch die Verwaltungsratsvorsitzende des Studentenwerks und Kanzlerin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) Susanne Kraus betonte in ihrem Grußwort die Wichtigkeit des studentischen Wohnens in einer Hochschulstadt wie Gießen: „Die neuen Wohnheimplätze, die innenstadtnah und in unmittelbarer Nachbarschaft des Campus Natur- und Lebenswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen entstanden sind, sind ein weiterer Baustein, um den Studierenden dringend benötigten und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.“ Darüber hinaus betonte Sie, dass Studierende jetzt besonderen Rückhalt und Unterstützung brauchen: „Gerade in den derzeitigen von Krisen geprägten Zeiten, ist es umso wichtiger, dass Studierendenwerke und Hochschulen an einem Strang ziehen“, so Kraus weiter.

Neben Studierenden der JLU sind auch Studierende der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), der inzwischen drittgrößten Hochschule für angewandte Wissenschaften in Deutschland, im neuen Wohnheim wohnberechtigt. Präsident Prof. Dr. Matthias Willems dankte dem Studentenwerk in seinem Grußwort dafür, mit dem Wohnheim den eng bebauten Standort Gießen zu unterstützen: „Dieses moderne Wohnheim beweist die Möglichkeit, auch innerhalb enger Stadtgrenzen Wohnraum zu schaffen, der hochwertig und bezahlbar zugleich ist.“ Erfreulicherweise sei das Schlagwort „fußläufig“ hier kein Marketing, sondern Teil des Konzepts. „Einrichtungen von JLU und THM, studentische Infrastruktur, Bus, Bahn und die Innenstadt sind problemlos ohne Auto erreichbar.“ Auch für Studierende mit Behinderung, die hier in auf ihre Bedürfnisse angepassten Apartments wohnen können.

Sebastian Weismann vom Referat für Wohnen & Soziales des AStA der JLU äußerte sich in seinem Grußwort kritisch: „Im Namen des Allgemeinen Studierendenausschusses ist es zu begrüßen, dass ein neues Wohnheim in der Friedrichstraße eröffnet wird und Studierenden Wohnraum bietet. Mit Hinblick auf die geringe Anzahl der Wohnheimplätze, die für gerade mal 23 Studierende ausgelegt sind, können wir nicht von einer positiven Entwicklung in Richtung bezahlbarer Wohnraum und einer Veränderung der prekären Wohnsituation ausgehen. 2,2 Mio. Euro Gesamtkosten für gerade mal 0,1 % der Studierenden macht die Vertretung der Studierendenschaft fassungslos. Dazu noch: Eine Eröffnung eines Wohnheimes für 23 Studierende unter solchen Umständen abzuhalten, ist fragwürdig.“

Aus Berlin angereist war Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep, Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW), in welchem die 57 Studenten- und Studierendenwerke in Deutschland zusammengeschlossen sind. Auch er betonte in seinem Grußwort, wie wichtig staatliche Förderung bei Neubau und Erhalt von bezahlbarem Wohnraum für Studierende ist: „Mit Blick auf die stark steigenden Mieten für viele Studierende ist es ein wichtiges Signal, dass wir heute ein neues Wohnheim in Gießen eröffnen können. Die Studenten- und Studierendenwerke sind für die Studierenden da! Bei langen Wartelisten für einen Wohnheimplatz ist aber auch klar: Wir müssen noch mehr Angebote schaffen. Hierfür benötigen wir die tatkräftige Unterstützung der Länder und auch des Bundes.“

Ausschließlich gute Nachrichten brachte abschließend Architekt Felix Feldmann von Feldmann Architekten mit: Die Baustelle blieb unfallfrei, der Bauzeitplan wurde eingehalten und die Kostenschätzung sogar unterschritten!

Bei einem anschließenden Rundgang durchs Wohnheim hatten alle Gäste Gelegenheit, einen Blick in die Apartments und Wohngemeinschaften zu werfen. Die vor drei Wochen eingezogenen Studierenden vertieften ihre Kontakte zur Hausgemeinschaft.

Presse-Material zum Download:

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